4. bis 6. September 2014 Goslar
4. bis 6. September 2014 Goslar - Geist(er)-Versammlung?
Viel wurde schon spekuliert und geraten, was es wohl mit der Veranstaltung in Goslar Anfang September zur Qualitätsentwicklung auf sich hatte und was da besprochen oder gar ausgehandelt wurde.
Deswegen erschien es uns wichtig, im Nachklang darüber, im Rahmen des zulässig vereinbarten Bewegungsmodus, zu berichten. Vorweg: Die Veranstaltung kam in Vorwege zu einem geplanten Gespräch von VDS und ver.di mit der Leitenden Abteilung im MJ am 9.09.14 zustande und sollte bestenfalls dazu dienen, gemeinsame Positionen für notwendige Veränderungen im AJSD zu justieren und vielleicht unisono dem MJ vorzutragen. Vielmehr: Die Gräben sollten keine Tiefe mehr haben…
Der VDS und ver.di hatten für diese Tagung Prof. Bohrhardt als Moderator geordert. Dr. Freels und Frau Harms kamen zusammen mit den BezirksleiterInnen Sonja Schwab, Marianne Matheis und Thomas Casper sowie den Qualitätsbeauftragten Kerstin Jöricke und Alex Meentken. Für VDS und ver.di sowie die Kollegenschaft waren Tanja Bauschke, Dirk Blume, Kathrin Ehbrecht, Nicole Hermes, Klaus Mühe, Willy Spettmann, Renate Vosgerau und Hartmut Weber an Bord.
Gesprächsausgangsbasis war zum einen die Abschlusserklärung vom 29.01.14 in Hannover und zum anderen die Sommergrüße von Dr. Freels vom 7.08.14.
Vor wirklich beeindruckender Bergkulisse inmitten eines Waldhanges wurde am Rande von Goslar im „Hessekopf“ getagt. Schon allein die Kulisse dort war geeignet, alle Barrieren fallen zu lassen. Gemeinsame Abende bei Wein oder Bier sollten das gegenseitige Beschnuppern „unterstützen“ und die Zunge für außergewöhnliche Töne und Seiten öffnen. Man kann sagen, dass dieses im Dunkeln beim Lauschen der lautstarken Käutzchen aus dem Wald gelungen ist und es zu sehr freien Äußerungen gekommen ist sowie die Stimmung als locker bezeichnet werden kann. Die Konstitutionen der einzelnen TeilnehmerInnen waren jedoch so gut, dass stets am nächsten Morgen in strenger disziplinierter Atmosphäre, auf die jeweiligen „Lager“ achtend, weiter getagt wurde.
Für uns Ver.dis und VDSler mangelte es dank der guten und kreativen Moderation von Prof. Borhardt nicht, unser sozialarbeiterisches Selbstverständnis darzustellen. Und so kann getrost festgestellt werden, dass die „andere Seite“ sehr wohl weiß, wo uns die Schuhe drücken:
Kritikpunkte bleiben die Risikoorientierung mit ihrer nun auch offenkundig angedachten Zementierung durch die Deliktrekonstruktion.
Die zunehmende Bürokratisierung und Entmenschlichung unserer Arbeit durch einen übermäßigen Blick aus und in Verwaltungsschemata wurden genauso genannt wie die damit verbundene Fremdbestimmung unserer Arbeit. Dass dabei die Rolle der BezirksleiterInnen ebenso im Fokus stand, ergibt sich von selbst.
Vieles wurde gesagt und diskutiert. Auch Dr. Freels stellte am Ender der Tagung fest, dass er „uns jetzt viel besser verstehe“.
Am Ende einer solchen Tagung ist dann auch gewiss ein abgestimmtes Protokoll erstrebenswert oder eher selbstverständlich wie ebenso möglichst auch noch eine gemeinsame Willensbekundung, wohin denn nun genau in Zukunft der Weg führen soll.
Zu beidem konnte sich nicht entschlossen werden, was wir sehr bedauern.
So bleibt die Veranstaltung in Goslar zumindest nach außen im Dunkeln und nur die Käutzchen aus dem Wald wissen, was „geflüstert“ wurde.
Wir hoffen dennoch, dass wir mit unseren Argumenten und unserem Engagement überzeugen konnten und nachhaltigen Eindruck hinterlassen haben sowie für die Zukunft ein breiteres Verständnis für unsere Arbeit erzielen konnten.
Als nächsten Schritt warten wir jetzt, gemäß auch der Sommergrüße, auf die angekündigte Mitarbeiterbefragung und die zugesagten Korrekturen in SoDA zur Entschlackung der Risikoorientierung. Wir bleiben am Ball! Mit und ohne Käutze!
Autorin Tanja Bauschke